„Der Jugendliche im Mittelpunkt” ist ein tragendes Leitmotiv der Bildungs- und Jugendpolitik. Diese Vision sollte die Arbeit der gesamten Schulgemeinschaft antreiben. Jeden Tag leistet das Lehrpersonal, die Schulleitung, aber auch das psycho-sozio-edukative Personal einen wertvollen Beitrag, um die positive Entwicklung der Jugendlichen zu fördern und diese auf ihrem persönlichen sowie beruflichen Lebensweg zu stärken.
Kinder und Jugendliche verbringen einen Großteil ihres Alltages in der Schule, und ein gutes Schulklima ist demnach besonders wichtig. Die Stärkung des Wohlbefindens in der Schule ist somit eine obere Priorität. Sie trägt dazu bei, dass die jungen Menschen sich gerne in der Schule aufhalten, motiviert sind und somit auch die bestmöglichen Voraussetzungen für ein Gelingen der Schullaufbahn bestehen. Darüber hinaus soll das schulische Umfeld als Ort der sozialen Begegnung ein Zugehörigkeitsgefühl aller Akteure ermöglichen und erleichtern. Diese Vision einer whole school approach muss sich nach und nach entwickeln, und wir sind sehr bemüht, diese aktiv voranzubringen. Besonders hervorzuheben sind in diesem Prozess die noch relativ jungen Services socio-éducatifs in den Schulen. Sie erfüllen die Mission, den Jugendlichen zu stärken und positiv auf seine Selbstwirksamkeit einzuwirken. Non-formale Bildung und Jugendarbeit sind das Pendant zur formalen Bildung, und beide ergänzen sich gegenseitig. Die Jugendlichen haben zusätzliche Ansprechpartner, denen sie sich bei Bedarf anvertrauen können, was sich auch günstig auf ihre schulischen Leistungen sowie auf das gesamte Schulklima auswirkt. Als Ministerium haben wir dabei die Aufgabe, die Akteure in den Schulen zu unterstützen und sie bei der Umsetzung dieser Vision zu begleiten. Aus diesem Grund bin ich besonders darüber erfreut, die neue Heftserie zum Thema „Jugendarbeit in der Schule“ hiermit vorzustellen. You(th)@School soll das Magazin der Jugendarbeit in den Schulen werden. Es wird in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Services socio-éducatifs erarbeitet und entwickelt. Jede Heftnummer wird dabei vertieft auf ein spezifisches Thema eingehen und sowohl theoretische Beiträge als auch sehr praxisbezogene Erfahrungen beinhalten.
Das erste Heft setzt sich allgemeiner mit dem Thema Jugendarbeit in der Schule auseinander: Was versteht man eigentlich unter Jugendarbeit, und wie ergänzen sich formale und non-formale Bildung? Welche Chancen birgt Jugendarbeit in der Schule? Und von welchen positiven Erfahrungen, Herausforderungen und Praxisbeispielen können die Schulen bereits berichten? Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam mit allen Schulakteuren einen sinnvollen Beitrag für die Umsetzung dieser Vision leisten werden. Mit Engagement, einer gewissen Offenheit und mit Innovationsgeist besitzen wir die nötigen Voraussetzungen, um die ersten Schritte der Umsetzung zu tätigen.
Claude Meisch
Minister für Nationale Bildung, Kinder und Jugend