Die Schule – Ein Ort zahlreicher Angebote
Zu dem traditionellen formalen Lehrauftrag der Schule gesellten sich im Laufe der Jahre viele Missionen hinzu, insbesondere im non-formalen Bildungsbereich. Diese Umgestaltung ist auf eine Veränderung der Bildungslandschaften und eine sich permanent wandelnde Lebenswelt der Schüler*innen und ihrer Familien zurück zu führen.
Die klassischen Schulfächer alleine reichen nicht mehr aus, um die benötigten Lebenskompetenzen zu vermitteln, die in der heutigen Arbeitswelt sowie in allen anderen Lebenssituationen erforderlich sind. Neue Berufsgruppen in der Schule werden demnach unumgänglich und bilden zunehmend einen wichtigen Teil des Schulalltags:
Neben Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen treten ebenfalls immer mehr Sozialpädagog*innen, Sonderpädagog*innen und Erzieher*innen hinzu.
Diese neue Vielfalt an Angeboten und verschiedenen Strukturen innerhalb der Schule benötigt allerdings auch ein Umdenken bezüglich der Arbeitsorganisation, der Aufgabenverteilung sowie der internen Zusammenarbeit aller Berufsgruppen.
Der Gesetzgeber lässt den Schulen bezüglich der Organisation viel Freiraum, um sich je nach Bedarf selbst zu verwalten, und die Vorgaben sind eher allgemeiner Natur. Die einzelnen Aufgaben sollen, je nach Arbeitsfeld, zu einzelnen autonomen Arbeitsstrukturen (Services) gruppiert werden. Jede dieser Strukturen hat seine eigene gesetzliche Basis, welche die jeweiligen Missionen festlegt:
- Service psycho-social et d’accompagnement scolaires (SePAS)
- Service socio-éducatif (SSE)
- Équipe de soutien des élèves à besoins éducatifs particuliers ou spécifiques (ESEB)
Hinzu kommen unter anderem die Cellule d’orientation sowie die Begleiter der Schülervertretung, die ebenfalls gesetzlich verankert sind.
Im Referenzkader Cadre de référence commun pour l’accompagnement psycho-social et l’offre périscolaire dans les lycées werden bezüglich der SePAS und SSE zwei Modelle vorgeschlagen:
- SePAS und SSE bilden 2 getrennte Strukturen
- SePAS und SSE bilden eine gemeinsame Struktur
Die Entscheidung, welches dieser Modelle angewendet wird, ist der Schule überlassen und schlussendlich nicht ausschlaggebend.
Wichtiger ist hingegen, dass bei beiden Modellen sämtliche Missionen erfüllt werden. Das gemeinsame Ziel ist schließlich, dass die bestmöglichen Dienstleistungen für alle Schüler*innen sowie für die ganze Schulgemeinschaft bei Bedarf angeboten werden, sichtbar und verfügbar sind. Für die Mitarbeiter*innen der jeweiligen Strukturen bedeutet dies, dass ihnen die nötigen Mittel und Voraussetzungen zur Verfügung gestellt werden sollten, damit sie autonom arbeiten können und eine optimale Zusammenarbeit stattfinden kann, ohne dabei ihre spezifische Rolle aus den Augen zu verlieren. Es ist Aufgabe der Schulleitung, diesen Arbeitsrahmen zu schaffen und eine gute gemeinsame Planung, Absprache und Kommunikation zu garantieren.
Mit den ESEB kamen, neben den SSE, weitere neue Akteure hinzu. Die Mitarbeiter*innen der ESEB haben spezifische Missionen und Aufgaben im Bereich der Inklusion. Auch diese Struktur ist Teil des psycho-sozio-edukativen Personals und soll sich an der gemeinsamen Planung der Angebote für die Schulgemeinschaft beteiligen und in die interne Arbeitsorganisation einbezogen werden.