Interview mit dem psycho-sozio-edukativen Dienst des Schengen Lycée Perl (SLP)
WELCHE VORAUSSETZUNGEN MÜSSEN ERFÜLLT SEIN, UM PSYCHO-SOZIO-EDUKATIVE ARBEIT IN DER SCHULE ZU ERMÖGLICHEN?
Um die Verwirklichung unserer Aufträge zu garantieren, muss ein ständiger Austausch zwischen dem Service socio-éducatif (SSE), den verschiedenen Diensten der Schule, den Lehrerinnen, den verschiedenen Mitgliedern der Schulleitung und den anderen Fachleuten der Schule herrschen. Dieser professionelle Austausch, unter Berücksichtigung der Schweigepflicht, ist Bestandteil des guten Gelingens und wird ein optimales Schulklima für die Schülerinnen schaffen und damit ihr Wohlbefinden an der Schule gewährleisten. Diese Kommunikation findet man in unterschiedlicher Form wieder. Die direkte Kommunikation zwischen den Schülerinnen und dem SSE spielt dabei die wichtigste Rolle.
WIE KÖNNEN DIE SCHÜLERINNEN DIE MITGLIEDER DES SSE ERREICHEN?
Die Erzieherinnen sind während der Schulzeit und in der Freizeit der Schülerinnen (stets innerhalb der Öffnungszeiten der Schule) anwesend und für die Schülerinnen ansprechbar und verfügbar. Während des Unterrichts ist das fachliche Personal des SSE in den Gängen der Schule präsent, um als Ansprechpartner für Schülerinnen (die sich aus unterschiedlichen Gründen in den Fluren aufhalten) zu dienen. Ziel ist es somit schnell auf die Anfragen, Bedürfnisse und Probleme der Schülerinnen eingehen zu können. Ziel ist es auch, die Schülerinnen kennen zu lernen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Dies kann garantiert werden, indem der/die Erzieherin das Gespräch sucht und gegebenenfalls eine Intervention durchführt. Die Jugendlichen haben jederzeit die Möglichkeit, sich an das SSE-Büro zu wenden, um ihr Anliegen, ihre Bedürfnisse und oder Probleme mitzuteilen. Sie brauchen nur die Erlaubnis der Lehrperson, um sich in das Büro zu begeben. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Schülerinnen von der Lehrkraft geschickt werden. Im Falle des Aufsuchens nimmt sich das SSE-Team Zeit, dem/der Schülerin zuzuhören und zu reagieren. Bei Bedarf leitet der/ die Pädagogin den/die Schülerin an andere SePAS-Fachkräfte oder sogar an andere Abteilungen der Schule weiter. Der SSE ist auch über Teams für alle Schülerinnen erreichbar. Dieses Medium erleichtert den Kontakt, wenn sich beide Protagonisten (SSE und Schülerinnen) aus verschiedenen Gründen nicht persönlich treffen können, z.B. im Falle einer Quarantäne wegen Covid-19 oder außerhalb der Schulzeit. Eine weitere Form der Informationsweitergabe zwischen SSE und Schülerinnen sind Soziale Medien, mithilfe denen die SSE-Aktivitäten, Projekte und Informationen mitgeteilt werden.
WIE FUNKTIONIERT DIE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN LEHRERINNEN UND DEN MITGLIEDERN DES SSE-TEAMS?
Die Zusammenarbeit zwischen Lehrerinnen und Mitgliedern des SSE-Teams ist wichtig. Die Kommunikation beider Lager muss stimmen, um den Schülerinnen eine angemessene Unterstützung zu bieten. Der Informationsaustausch zwischen Lehrerinnen und SSE erfolgt per E-Mail und/oder einem persönlichen Gespräch nach Vereinbarung eines Termins. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Lehrerinnen spontan vorbeikommen, wenn sie die Gelegenheit dazu haben. Die Fachleute tauschen Informationen aus und legen eine Interventionsstrategie fest. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Lehrkräfte mit einer konkreten Anfrage an das SSE-Team herantreten, damit diese mit der Klasse arbeiten und das Klassenklima sich dadurch verbessert. In einigen Fällen ist ein Treffen zwischen der Schulleitung, den Lehrerinnen und den Mitgliedern des SSE notwendig. Wenn der/ die Schülerin auch von anderen Fachleuten des SePAS und/oder der ESEB begleitet wird, kann deren Anwesenheit bei jeder der oben genannten Form von Gesprächen nützlich sein.
AN WELCHEN PLANUNGS- UND AUSTAUCHTREFFEN NIMMT DAS SSE TEIL?
Das SSE-Team hat wöchentlich eine Teamsitzung. Alle 14 Tage treffen sich die verschiedenen Dienste (ESEB, SePAS und SSE) zu einem Informationsaustausch. Es handelt sich dabei um das Treffen des psycho- sozio-edukativen Personals, bei dem sich die verschiedenen Dienste “synchronisieren”. Zweck dieses Treffens ist, sich gegenseitig über die aktuelle Situation zu informieren. Es soll gemeinsam überlegt werden, welche Synergien in der Schule geschaffen oder genutzt werden können, um das Wohlergehen der Schülerinnen zu fördern.
Das “Kooperationstreffen” findet einmal im Monat statt. Die PPSE-Dienste und die Schulleitung erörtern die aktuellen Anliegen der einzelnen Teams. Dieser Austausch gibt der Leitung auch die Möglichkeit, sich über unsere aktuelle Situation zu informieren und uns Neuigkeiten mitzuteilen.
Der sozialpädagogische Dienst begleitet auch die Schülervertretung. Der SSE-Dienst dient dabei als Unterstützer. Zusammen mit der Schulleitung wird dafür gesorgt, dass die Kommunikation der gesamten Schulgemeinschaft (Schülerinnen, Lehrerinnen, Tutorinnen, Schulleitung und andere) stimmt. Es werden monatliche Treffen mit den Mitgliedern der Schülervertretung organisiert. Bei Bedarf tauschen die Schülervertreterinnen sich zusätzlich über Teams aus. Der/Die Sozialpädagog* in stellt sicher, dass die Schulleitung regelmäßig über alle Schritte und Überlegungen der Schülervertretung informiert wird. Der SSE-Erzieher des SLP dient als Sprachrohr zwischen Schulleitung und Schülervertretung.
Der SSE ist auch in verschiedenen Arbeitsgruppen der Schule vertreten: Die Steuergruppe für außerschulische Angebote, das „Projektfachs“ („ProFa“) und das „Krisenteam“. Der Informationsaustausch dieser Arbeitsgruppen wird auch durch regelmäßige Sitzungen gewährleistet.